Insights Learnings aus der Pandemie?

Corona – ein Stresstest für alle. Erfolgreiche Arbeitsweisen wurden auf den Kopf gestellt, erprobte Führungsstrukturen und -modelle funktionierten nicht mehr, Gewohntes musste neu erfunden werden. Aber was funktioniert denn jetzt? Und wie machen wir weiter? Astrid Grosch und Markus Bell von der internationalen Wirtschaftskanzlei TaylorWessing haben mit mir dazu ein spannendes Interview für ihre Mitarbeiterzeitschrift geführt.

Leitplanken

Liebe Frau Hüfner, was ist jetzt gefragt? Wo gilt es vorrangig den Hebel anzusetzen?

Extrem wichtig ist, dass Leitplanken für das Miteinander geschaffen werden, die uns in ein „New Normal“ aus Remote- und Präsenz-Arbeit führen. Was wir meiner Ansicht nach nicht tun sollten, ist Orientierung und Rahmen aufgeben, sondern klar definieren, wo es hingehen und wie das konsequent erreicht werden soll.

Flexibilität

Die Generation Z ist die Elite in spe mit hohen Erwartungen: Sinnstiftung, Eigenverantwortlichkeit, Selbstbestimmtheit und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Hat die Pandemie diesen Wunschvorstellungen Vorschub geleistet?

Ich glaube, das Schlagwort dieser Tage ist Flexibilität. Es besteht ein großes Bedürfnis an selbstbestimmter Gestaltung. Viele Unternehmen, die vor Corona sagten: „Das ist bei uns nicht möglich, weil…“ sehen nun: Veränderungen sind möglich. Anfangs sind viele Menschen, häufig euphorisch, ins Homeoffice entschwunden. Aber auch dieses Modell hat Schattenseiten. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Und das wissen die jüngeren Generationen auch. Die wollen sich sehen und am Arbeitsplatz arbeiten, aber sie werden Flexibilisierung vehement einfordern, genauso Selbstverantwortung. Führungspersonen werden zukünftig viel diskutieren müssen.

Umdenken

Das Thema „Führung“ war bereits vor Corona für viele Mitarbeiter:innen ein „pain point“. Droht unter den neuen Gegebenheiten eine Verschärfung der Situation?

Führen wird anspruchsvoller, ein Umdenken ist erforderlich. Diese große Verunsicherung durch Megatrends wie Globalisierung und Digitalisierung, die schon vor Corona zunehmend wirkte, hat mit der Pandemie einen deutlichen Boost erlebt. Und war die Idee „New Leadership“ bereits vor der Krise hochrelevant, so jetzt umso mehr. Es geht nicht mehr darum, dass der erfahrenste Experte und die erfahrenste Expertin im Ausbildungs- und Anleitungsmodus Wissen weitergibt und nebenbei noch etwas Empathie einstreut. Zukünftig geht es darum, mit einer Haltung zu starten: Was ist überhaupt mein Blick auf Menschen? Warum habe ich Lust, Menschen zu entwickeln?

Austausch

Wenn wir das „New Normal“ betrachten: Was zeichnet Ihrer Ansicht nach eine Führungskraft der Post-Corona-Zeit besonders aus?

Führung wird mehr Austausch bedeuten und das Akzeptieren von Unterschiedlichkeit einschließen, um aus der Wahrnehmung der individuellen Bedürfnisse zu verstehen, warum und wie jemand seiner Arbeit nachkommen will oder auch muss. Führungskräfte müssen tatsächlich hören wollen, was sie hören und damit etwas machen. Ihr Status bezieht sich nicht mehr aus dem Titel, sondern daraus, wie gut sie es schaffen, Menschen mitzunehmen.

Mehr Interessantes, wie ich die Pandemie selbst und in meinen Führungskräfte-Coachings erlebt habe, lesen Sie im kompletten Interview zum Download.

← zurück zu Insights